Wer es darauf anlegt, könnte aus der Länge dieses Berichts einen Schluss ziehen, das ist aber falsch. Ich habe ja die ersten beiden Oris um Berlin (Tücke, Havelland) in höchsten Tönen mit viel Text gelobt, zumindestens der Text ist jetzt deutlich weniger. Das liegt aber nicht an der Veranstaltung, denn die war top, wie immer, im Schwierigkeitsgrad vergleichbar mit den genannten Veranstaltungen.
Lobend herauszuheben ist die klasse Organisation, die übersichtlichen Durchführungsbestimmungen, die klaren Aufgaben, die verständlichen Lösungen, die schnelle Auswertung, einfach alles. Von der Aufgabenstellung wurde den Teilnehmern wirklich alles abverlangt, es waren "tausende" Schweinereien zu finden. Und für die, die mal danebengehauen haben, wurde durch die Veranstalter lobenderweise ein "Schutznetz" eingezogen, mit dem Folgefehler verhindert wurden.
Und warum schreibe ich keinen langen Bericht? Zum einen aus Zeitgründen, und zum anderen bin ich "angefressen". Das liegt aber nicht am Veranstalter, sondern nur an mir. Ich habe es geschafft, nahezu alle Tücken zu finden, die der Veranstalter beabsichtigt hat (erkennbar an der Erläuterung in den Lösungen). Die Fehler, die ich gemacht habe, kamen in den Lösungen gar nicht vor, es war reine Doofheit. Unvermögen. Einfach "nicht lesen können".
Zwei Beispiele: Seit Jahren gibt es die Möglichkeit, die straßenarme Gegend damit aufzupeppen, dass man aus einer zweistrichigen Straße eine dreistrichige macht. Das kam hier auch vor, und der kürzeste Weg in einer Aufgabe war, diese beiden Straßen in einer Richtung zu nutzen. Leider habe ich aber vergessen, dass für diese dreistrichigen Straßen das Einbahnstraßenprinzip gilt. Außerdem war am Bahnhof Gransee so zu fahren, dass zwischen zwei mal Linksabbigen mindestens einmal rechts abgebogen werden muss. Leider stand, während wir die Aufgabe lösten, dort "nach zweimal links abbiegen". Die Lösung war merkwürdig, weil sie einige Nummern ignorierte, aber wir haben immer nur auf die Karte geguckt, statt nochmal zu lesen. Das ist dann zusammen zu viel. Letzter Platz, berechtigt.
Aber, wie gesagt, dafür kann die Ori nichts, die Veranstaltung ist und bleibt sehr empfehlenswert. Erfreulicherweise haben das auch über 20 Teams so gesehen und bescherten den Veranstaltern "volles Haus". Die Laune war prima (jedenfalls bis ich die Lösungen hatte), die Schnitzel wieder mal Weltklasse und das Wetter gut. Es waren ja heftige Gewitter angekündigt, die waren auch in der Nähe, aber wir blieben unterwegs verschont.
Einen Guss haben wir trotzdem abbekommen: Ein Anlieger, der sich von den durchfahrenden Autos belästigt wurde, spritzte unser Auto mal eben mit dem Schlauch ab. Später soll er wohl handgreiflicher geworden sein und hat auch eine Nummer geklaut. Dass er damit die Lage nur verschlimmert (Nummern suchen) hat er scheinbar nicht verstanden.
Dieser Bericht schließt nahtlos an die beiden obengenannten Berichte an, es sind wirklich drei Top-Veranstaltungen um Berlin gewesen dieses Jahr. Bleibt zu hoffen, dass es im nächsten Jahr so weitergeht und auch der Zuspruch der Teilnehmer anhält.
Hans-Jürgen Bartel
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